…tollkühner Luftpirat vom Königsufer im Feuerball auf und davon ziehender Ballon-Haudegen.

Dieser Adelstitel ist das Ergebnis des gestrigen Abends. ;o) Außerdem noch eine wirklich tolle Erfahrung und viele beeindruckende Erinnerungen. Zu dem Titel dort oben werde ich am Ende noch ein Wort verlieren. ;o)

Als ich mit meiner Mutter im Schlepptau am Königsufer ankam, waren wir beide noch sehr skeptisch, ob das so eine gute Idee ist. Es war irgendwie trüb und das Wetter schien nicht so ganz ideal. Als dann das Team von Ballonfahrten Dresden ankam, fing es ein wenig an zu regnen und alle Fahrgäste schauten doch etwas…hm…unglücklich. *G* Nur der Pilot Jürgen Hensel war guter Dinge und hat mit seinem zweiköpfigen Team den Ballon aufgebaut.

Wir haben dann noch eine Wolka abgewartet und danach hatten wir absolut unerwartet saugeiles Wetter. *G* Kaum noch eine Wolke zu sehen – bis auf die wegziehende Regenfront – und strahlend blauer Himmel. Nun hat Jürgen („Ballonfahrer sind per du: Hallo, ich bin Jürgen.“ *g*) uns eingewiesen wobei wir helfen sollen. Letztendlich stand ich dann am Korb und habe mit einem anderren Fahrgast gemeinsam die Ballonhülle aufgehalten, damit der Ventilator fleißig pusten kann. Dann kam der Brenner zum Einsatz und der Ballon richtete sich auf. Nun noch alle einsteigen und ab gehts.

Im Ballon waren wir mit Pilot zu siebt. Anfangs war es recht eng, aber man einigt sich stillschweigend irgendwie und dann passt es. *G* Wie gesagt sind wir am Königsufer (für die Nicht-Dresdner: Das ist die Elbwiese auf der gegenüberliegenden Seite der Alststadt) gestartet und da wir Süd-West-Wind hatten, trieb es uns erst einmal in Richtung Großer Garten. Wir konnten wirklich weit sehen. Noch über Dresden konnte man schon die ersten Teile der Sächsischen Schweiz erkennen.

Die Altstadt konnten wir von oben sehr schön sehen und natürlich auch photographieren, was auch alle sehr fleißig getan haben. *G* Über dem großen Garten hat sich Jürgen dann ein kleines Späßchen erlaubt und ist tief zwischen die Baumwipfel gegangen. ;o) Nach seiner Aussage hatten wir über Dresden immer so zwischen 7 und 15 km/h drauf. Herrlich, dass man das quasi überhaupt nicht beeinflussen kann und dem Win absolut ausgeliefert ist. Irgendwie eine schöne Sache.

Über der Stadt war Jürgen nicht allzu hoch gestiegen, damit man noch was erkennen kann. Als wir dann ein wenig aus der Zivilisation heraus waren, stiegen wir auf 500 Meter und höher. Das merkt man eigentlich garnicht so richtig. Wirklich super. Da sich auch in den höheren Luftschichten die Windrichtung nicht großartig geändert hat, flogen wir weiter auf unserem Kurs und ziemlich direkt Richtung Pirna.

Dort hielt unser Pilot dann langsam nach einer Landemöglichkeit Ausschau. Letztendlich mussten wir des Windes wegen etwas später runtergehen als er eigentlich wollte. Wir sind ziemlich punktgenau auf einem Schotterweg zwischen zwei eingezäunten aber leeren Pferdekoppeln runtergegangen.

Nun ging es daran, den Ballon runterzuholen und einzupacken. Das war echte Teamarbeit aller Fahrgäste, der Angehörigen der Fahrgäste, einigen Anwohnern und dem Ballonfahrten Dresden Team. So eine Ballonhülle ist verdammt schwer: 170 kg. Nunja…nach einiger Weile war alles verstaut und nun kam der Teil des Ballonfahrens, den einige vielleicht schon erwarten: Die Taufe.

Für diejenigen, die das nicht kennen: Es gibt dieses „Ritual“ aufgrund der Geschichte der Ballonfahrt. Die erste bemannte Ballonfahrt fand in Anwesenheit des französischen Monarchen statt. Der fand das alles ganz toll, stellte aber fest, dass dies das erste Mal ist, dass sich Menschen egal welchen gesellschaftlichen Standes über den Adel erheben können. Aus diesem Grund hat er ein Gesetz erlassen, demnach jeder Ballonfahrer vorher oder während der Fahrt in den Adelsstand erhoben wird. Damit meinte er geschickt dieses Problem zu umgehen.

Jedenfalls gibt es das heute noch in leicht abgewandelter Form und so wird jeder, der in einem Ballon gefahren ist nachher in alter Tradition mit Feuer und Sekt getauft und bekommt einen Adelstitel verliehen. Dazu könnte ich jetzt sicherlich noch einiges mehr erzählen, aber ich lasse es lieber. *g*

Fazit des Abends: Es war einfach super. Hat extrem viel Spaß gemacht und war ein tolles Erlebnis und eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Das Team war nett und lustig, womit die ganze Sache sehr locker war. Der Pilot hat im Ballon verschiedene Dinge erzählt, ein wenig gezeigt, wo wir gerade sind, das Ballonfahren an sich erklärt etc. Vielen Dank dafür!

Nachtrag 15:47 Uhr:
So…die Bilder sind jetzt auch sortiert und beschriftet. Wer sie sich anschauen will, klickt bitte auf den Link unten. Die Bilder sind nur auf meinem lokalen Webserver und daher nicht 24/7 verfügbar. Die kleine Grafik neben dem Link zeigt an, ob er online (grün) oder offline (rot) ist.

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