Juliet Marillier - Daughter of the Forest
Juliet Marillier - Son of the Shadows
Juliet Marillier - Child of the Prophecy

Vielleicht kennt der eine oder andere aus seiner Kindheit oder einem später entwickelten Faible das Märchen „Die sieben Schwäne„, das sich in den Büchern der Gebrüder Grimm finden lässt. Durch eine Empfehlung von Barett bin ich bei der Autorin Juliett Marillier gelandet. Sie hat sich das Märchen zur Vorlage genommen und auf dieser Basis drei wirklich tolle Bücher geschrieben: „Daughter of the Forest„, „Son of the Shadows“ und „Child of the Prophecy“ – Die Sevenwaters Trilogie.

Das erste Buch basiert wirklich sehr auf dem oben erwähnten Märchen. Die Geschichte spielt (wie in den anderen Büchern auch) in Irland, bekanntermaßen dem Land der Mythen und Sagen. Dort liegt Sevenwaters, ein Landstrich geprägt von einem großen, beschützenden Wald und 7 Flüssen, die genau dort zusammenlaufen in einen großen See. Seit Generationen lebt dort eine Familie, die den alt hergebrachten Auftrag hat den Wald und seine Mysterien zu beschützen.

Sorcha ist die Tochter des derzeitigen Herrn von Sevenwaters. Gemeinsam mit ihren sechs Brüdern wächst sie in der Obhut und ständigen Präsenz des Waldes auf. Plötzlich wendet sich jedoch das Blatt und eine Frau tritt auf den Plan, die es auf Sevenwaters abgesehen hat und seinen Untergang herbeiführen möchte. In Folge ihrer Taten und auch Fähigkeiten entfaltet sich dann langsam die bekannte Geschichte aus dem Märchen, die dabei aber eng mit der Mythologie Irlands verwoben ist.

Die beiden anderen Bücher bauen nun auf den Geschehnissen auf und beschreiben jeweils eine weitere Generation der Familie von Sevenwaters. Im Zentrum steht jedes Mal ein junges Mädchen, das mit der Zeit seine Rolle im Großen Plan des „Fair Folk“ zu spielen lernt. Diese alte Volk, das vor den Menschen das Land bewohnt hat und jetzt an einige wenige Orte zurückgedrängt worden ist, zeigt sich im Laufe der Bücher immer mal wieder der Hauptperson und offenbart ihr, was sie erwartet oder aber von ihr erwartet wird.

Die drei Geschichten sind sehr stark mit einander verwoben und lesen sich herrlich hinter einander weg. Das ist auch gegeben durch die angenehme Schreibweise der Autorin, die sich teilweise viel Zeit für Details lässt, aber immer so wunderbar schreibt, dass niemals Langeweile aufkommt. Auch der eigentlich sehr langwierige Teil der ersten Geschichte ist durch sehr schöne Ideen gestaltet und liest sich absolut angenehm.

Mich haben alle drei Bücher sehr gefesselt, obwohl ich zu Beginn jedes Buches immer erst skeptisch war, wenn ich bemerkt habe, dass der Aufbau wieder ähnlich ist, da wieder ein Mädchen im Zentrum steht und zu Beginn ähnliche Schritte macht wie schon im Buch vorher. Doch sehr bald ändern sich dann die Verläufe der Geschichten und so hat man einerseits sehr schöne Parallelen und andererseits wunderbar viele Facetten, die immer wieder für Überraschung sorgen.

Ich kann diese Trilogie nur jedem ans Herz legen, der Spaß an fantastischen Geschichten mit einem Hauch irischer Mythologie hat. Nicht zuletzt bieten sie auch eine gewisse Abwechslung zu der breiten Masse an Fantasy-Literatur, die alle einen recht ähnlichen Handlungsstrang haben.

Viel Spaß beim Lesen.