Einträge in der Kategorie 'Literatur'

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken

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Letzte Woche wurde mir das Buch „Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling empfohlen. Ein witziger Zufall wollte es dann, dass ich das Buch ein paar Tage später geschenkt bekam. Wenn man aus zwei Richtungen dazu angehalten wird etwas zu  lesen, tut man das natürlich auch. Und genau das ist jetzt geschehen.

In „Die Känguru-Chroniken“ schreibt der zweimalige deutsche Poetry-Slam-Meister über seine Erfahrungen mit einem Känguru als Mitbewohner. Er selber stellt sich als der Kleinkünstler da, der er ist. („Kleinkünstler“ ist dabei definitiv nicht das Wort seiner Wahl.) Das Känguru ist bekennender Kommunist und steht einer ganzen Reihe von Dingen sehr kritisch gegenüber.

Kling schreibt in einem sehr lockeren und teilweise frechen Stil kurze Episoden über seine Erlebnisse mit dem Känguru. Die Themengebiete reichen von der Kritik am Kapitalismus, über Bud Spencer und Terence Hill Filme bis hin zu Beobachtungen während einer Nazi-Demo. Das Spektrum ist breit gefächert und daher kommt nie Langeweile auf. Genauso abwechslungsreich wie die Themen sind die Späße, die Kling mit dem Leser treibt, indem er bspw. plötzlich die Erzählperspektive wechselt, während er mit seinem „Mitbewohner“ über genau das redet.

Wer auf eine gesunde Mischung aus bösem Kabarett und unterhaltsamer Blödelei steht, ist mit diesem Buch auf alle Fälle gut bedient. In diesem Sinne vielen Dank an Katharina für die Empfehlung, sowie an Dodo und seine WG für das sehr cool gewählte Geschenk. 🙂

Gail Z. Martin: Chronicles of the Necromancer

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Bei dieser Trilogie handelt es sich weitestgehend um ein „typisches“ Fantasy-Epos, bei dem ein zentraler Held das Böse bekämpft. Während dieser Haupt-Plot sehr klassisch ist, hat Gail Z. Martin viel Arbeit in die Nebengeschichten und die Beziehungen zwischen den Charakteren investiert. Eine große Besonderheit der von ihr erschaffenen Welt ist, dass Geister ein zentraler Teil von ihr sind und eine „Geister-Magie“ existiert. Dies führt zu einigen interessanten Aspekten im Hinblick auf den Tod, die zum Nachdenken anregen.

Gail Z. Martin beschreibt in „The Summoner„, „The Blood King“ und „Dark Haven“ neben der zentralen Storyline auch die Politik zwischen verschiedenen Staaten, die Intrigen am königlichen Hof und eine sehr besondere Form von Religion, bei der alle Völker zwar die gleiche Gottheit anbeten, aber immer andere „Aspekte“ von ihr, derer es acht gibt. Vier helle und ihre entsprechenden dunklen Antagonisten.

Alles in Allem sind die Bücher sehr unterhaltsam und angenehm zu lesen. Was die Autorin im Bezug auf die Schilderung ihrer Vampire — die sie vayash moru nennt — auslässt, macht sie dafür an anderer Stelle mit bisher nicht dagewesenen Ideen wieder wett.

Es gibt auch noch ein viertes Buch in der Reihe: „Dark Lady’s Chosen„. Das habe ich allerdings erst am Ende des dritten Buches bemerkt und muss daher jetzt ein wenig warten, bis ich das letzte auch noch lesen kann.

Nachtrag: Das vierte Buch habe ich inzwischen auch gelesen. Es ist eine sehr passende und spannende Fortsetzung der Geschichte. Martin erzählt in diesem Buch mehrere gänzlich unterschiedliche Handlungsstränge parallel und führt sie am Ende sehr schön zusammen. Die Tatsache, dass ich das Buch in 4 Tagen durch hatte, spricht auch für sich.

Brent Weeks: Nightangel Trilogy

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Auf einem Streifzug durch die Weiten der Fantasy-Literatur bin ich über die „Nightangel Trilogy“ von Brent Weeks gestolpert. In den vergangenen Wochen habe ich die drei Bücher verschlungen und muss wieder einmal sagen: Mein Instinkt war gut. 🙂

Brent Weeks beschreibt die Geschichte eines jungen Straßenräubers, der in der Hauptstadt von Cenaria lebt. Sein Alltag dreht sich um das Beschaffen der Mitgliedgebühr seiner Diebesgilde, ohne die er weniger als nichts wäre, die ihm aber an sich auch nur Ärger macht. Täglich kämpft Azoth um das Überleben und versucht dabei noch seinen beiden besten Freunde Jarl und Doll Girl zu helfen, wo er nur kann.

Die Situation ändert sich drastisch, als der tyrannische Chef der Gilde in Azoth einen Aufständischen zu erkennen glaubt und ihn dafür bestraft. Dieses einschneidende Erlebnis bestärkt Azoth in seinem Wunsch diesem Elend zu entkommen und jemand zu werden. Der „Wetboy“ Durzo Blint — ein Auftragsmörder der Spitzenklasse — glaubt Azoths Wunsch sein Lehrling zu werden durch das Stellen einer scheinbar unmöglichen Aufgabe im Keim erstickt zu haben. Doch er hat nicht mit dessen Entschlossenheit und Verzweiflung gerechnet, die ihm dem Sprung über seinen Schatten ermöglicht.

Und so beginnt die erstaunliche Wandlung Azoths, die sich durch alle drei Bücher („The Way of Shadows„, „Shadow’s Edge“ und „Beyond the Shadows„) zieht. Brent Weeks zeichnet wunderbare Charaktere von beeindruckender Vielfalt, webt Netze voller politischer Intrigen und schafft eine spannende Welt voller einzelner Geschichten, die irgendwie alle zusammenhängen.

Mir hat die Trilogie eine Menge Spaß bereitet und daher auch dieses Mal wieder eine ganz klare Leseempfehlung!

Stephenie Meyer – Twilight Saga

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Soeben hat die verrückteste Lese-Phase, die ich jemals hatte, ein Ende gefunden. Ich versuche gerade mal meine Gedanken zu sortieren, um einen Eindruck davon zu vermitteln, was Stephenie Meyer in den vergangenen 8 Tagen mit mir angestellt hat. Aber dazu fange ich mal etwas weiter vorne an:

Auf meinem Wunschzettel bei Amazon standen unter anderem drei Bücher. Wie diese da drauf gekommen sind, weiß ich leider nicht mehr. Ich vermute stark, dass mir die jemand empfohlen hat. Jedenfalls habe ich diese drei Bücher dann zu Weihnachten geschenkt bekommen. Über Bücher freue ich mich immer und so auch in diesem Fall. 🙂

Als ich dann daran gehen wollte das erste Buch zu lesen, habe ich kurz die Zusammenfassung überflogen. Eine Liebesgeschichte. Ich war wirklich sehr skeptisch, denn eigentlich ist das nicht so ganz meine Richtung. Aber da ich Büchern selten widerstehen kann, habe ich am 4. Januar „Twilight“ von Stephenie Meyer aufgeschlagen und angefangen zu lesen.

Die ersten Zeilen fielen mir erstaunlich leicht. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich mich auch erst in den neuen Stil reinfinden muss, wie es mir immer geht, wenn ich den Autor wechsle. (Wer es jetzt noch nicht mitgekriegt hat: Ich lese Bücher soweit es möglich ist auf Englisch.) Das war aber nicht der Fall, sondern stattdessen fühlte ich mich in diesem Erzählstil sofort total wohl. Und dann begann eine Reise, die ich so schnell sicher nicht vergessen werde (wenn überhaupt). Mich hat noch nie zuvor eine Bücherreihe so gefesselt. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Ständig wollte ich wissen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt, welche neuen Probleme auftreten…einfach alles. Das war ein manchmal fast etwas erschreckendes Gefühl, vor allem wenn beim Aufblicken zwischen zwei Kapiteln der Blick auf die Uhr schon fast die Morgendämmerung ankündigt.

Ich fürchte fast, dass ich hier sowieso nicht ganz die richtigen Worte finde. Und wahrscheinlich fühlt sich die Erfahrung Stephenie Meyers Bücher zu lesen ohnehin für jeden anders an. Als ein Argument vielleicht noch: Nach 2 gelesenen Büchern habe ich mich ein wenig über die Autorin etc. informiert und fast einen Luftsprung gemacht, als ich gesehen habe, dass zur Reihe noch ein viertes Buch gehört. (Eigentlich auch ein fünftes, das aber wahrscheinlich leider nie erscheinen wird. Die ganze ernüchternde und traurige Geschichte dazu findet sich auf Englisch auf der Homepage der Autorin.)

Um das ganze etwas schmackhafter zu machen, möchte ich mich jetzt aber noch an einer kleinen, bescheidenen Rezension versuchen, so wie ich sie üblicherweise hier schreibe:
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Jennifer Fallon: Demon Child Trilogy

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Jennifer Fallon - Medalon
Jennifer Fallon - Treason Keep
Jennifer Fallon - Harshini

Die „Demon Child Trilogy“ von Jennifer Fallon, bestehend aus den Büchern „Medalon„, „Treason Keep“ und „Harshini„, ist eine Geschichte über Magie, Politik, Religion, Liebe und Hass. Insbesondere die Position, die die politischen Intrigen und Einzelheiten in diesen drei Büchern einnimmt, macht diese Trilogie zu einem recht herausstechenden Fantasy-Werk.

In Medalon regiert die „Sisterhood of the Blade“ mit Hilfe der „Defenders“, einer sehr disziplinierten Berufsarmee, die der „First Sister“ einen Treuerschwur geleistet haben. Die Schwestern führen einen atheistischen Staat, der die Anbetung der alten Götter verurteilt und deren Anhänger verfolgt. In den an Medalon grenzenden Ländern Hythrun und Fardohnya werden diese jedoch nachwievor verehrt. Eine dritte Religion hat sich im nördlichen Karien gebildet, wo eine Priesterschaft die Bevölkerung dazu anhält den „Overlord“ Xaphista anzubeten, einen neuen Gott, der seinen Anhängern viel abverlangt, aber dennoch stetigen Zustrom hat.

R’shiel, die Tochter der „First Sister“, wächst in der Zitadelle von Medalon als Novizin der Schwesternschaft auf. Augenscheinlich hat sie ein normales Leben in Mitten von politischen Ränkespielen und den atheistischen Ansichten der medalonischen Bevölkerung. Langsam verändert sich R’shiel und beginnt sich nicht mehr wohl zu fühlen. Ein Wendepunkt in ihrem Leben ist erreicht und was auf diesen folgt, hätte sie niemals vorhersehen können.

Fallon hat nicht die Finesse in der Beschreibung der Charaktere, die Trudi Canavan an den Tag legt, aber dennoch sind sie interessant und man ist neugierig auf die weitere Entwicklung. Die Beschreibungen der Landschaften und Schauplätze ist teilweise etwas dürftig, was aber der Spannung in allen drei Büchern keinerlei Abbruch tut. Neue Ideen warten an allen Ecken und Enden und der Hauptcharakter, R’shiel, macht eine sehr interessante Wandlung durch. Auch die Tatsache, dass die Autorin sich an das recht komplizierte Thema Politik wagt, das sie tief in die Geschichte eingewoben hat, macht das Lesevergnügen etwas besonderes.

Wiedermal ergeht eine klare Empfehlung an alle Fantasy-Fans. Lesen! 😉

Trudi Canavan: Age of the Five

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Trudi Canavan - Priestess of the White
Trudi Canavan - The last of the Wilds
Trudi Canavan - The Voice of the Gods

Nachdem mir die erste Triologie von Trudi Canavan („The Black Magician Trilogy“) so gut gefallen hat, habe ich mich nach anderen Büchern von ihr umgeschaut und bin fündig geworden. Die Bücher „The Priestess of the White„, „The Last of the Wilds“ und „The Voice of the Gods“ bilden die Trilogie „The Age of the Five“. Im Zentrum der Geschichte steht auch hier eine junge Frau, deren Leben sich auf einem Kontinent abspielt, der der Phantasie der Autorin entsprungen ist.

Auf Ithania gibt es es einen großen Unterschied zwischen den im Süden lebenden „Pentadrians“ und den im Norden lebenden „Circlians“. Nicht etwa sind sie einfach nur Erzfeinde, wie man es oft in Büchern dieses Genres liest, sondern basiert die Feindschaft auf den unterschiedlichen Religionen. Während die Circlians an die fünf Götter glauben, die den „Krieg der Götter“ überlebt und alle anderen Götter besiegt haben, glauben, beten die Pentradians fünf offensichtlich neue Götter an, die es vor dem Krieg noch nicht gab. Die beiden Religionen zweifeln jeweils die Existenz der Götter der jeweils anderen an und das, obwohl es eigentlich garnicht so viele Unterschiede zwischen den beiden Ideologien gibt.

In Mitten dieser allübergreifenden Situation wächst Sonea in einem Dorf in Nord-Ithania auf und wird schließlich zur Priesterin. Das ist der erste kleine Schritt auf einem weiten Weg durch viele Stationen und auch Situationen, die sie im Zuge der drei Bücher meisten muss.

Wie auch in den anderen drei Büchern, die ich hier schon vorgestellt habe, so ist auch in diesen der Schreibstil sehr angenehm und liest sich sehr flüssig. Canavan zeichnet wieder wunderbare Charaktere und man lernt die gesamte Geschichte über immer neue, interessante Figuren und neue Seiten der schon bekannten kennen. Die Autorin legt unheimlich detaillierte Ideen zur Wirkungsweise von Magie an den Tag, die eine interessante Basis für viele Dinge bilden, die man so in der Form noch nicht gelesen hat.

Auch hier ganz klar eine Leseempfehlung für alle Fantasy-Freunde. 😉

Trudi Canavan: Black Magician Trilogy

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Trudi Canavan - The Magician's Guild
Trudi Canavan - The Novice
Trudi Canavan - The High Lord

Wie schon mehrfach passiert, habe ich durch Zufall eine Trilogie entdeckt, die kurz darauf auch in deutschen Buchläden aufgetaucht ist. Die „Black Magician Trilogy“ von Trudi Canavan wird in Deutschland als „Die Gilde der schwarzen Magier“ verkauft. Die Bücher „The Magician’s Guild„, „The Novice“ und „The High Lord“ heißen in der deutschen Ausführung unverständlicher Weise „Die Rebellin“, „Die Novizin“ und „Die Meisterin“.

Die Bücher erzählen die Geschichte der jungen Sonea, die im Bettlerviertel Imardins lebt. Zeit ihres Lebens hat sie mit der restlichen Unterklasse zusammen im Schatten der Magiergilde gelebt, die einen großen Teil der Stadt selbst ausmacht. Die Magier haben bei den Bewohnern des Armenviertels einen sehr schlechten Ruf, nicht zuletzt, weil sie im Auftrag des Königs alle Obdachlosen und andere unerwünschte Leute aus der Stadt treiben. Mitten in einer dieser „Säuberungen“ landet Sonea plötzlich in der Situation mit anderen Aufständigen vor einer Gruppe Magier zu stehen, die wütend Steine auf diese schmeißen. Von einer plötzlichen Wut gepackt, wirft auch Sonea einen Stein und zu ihrer großen Verblüffung passiert etwas, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hat. Schlagartig nimmt ihr Leben eine Wendung und sie wird in Dinge verwickelt, die sie vor eine große, schwierige Entscheidung stellen.

Der Stil von Trudi Canavan ist extrem angenehm. Man fliegt beim Lesen förmlich über die Seiten und wird richtig in die Geschichte hineingesaugt. Die Charaktere sind großartig komponiert und wachsen im Laufe der Geschichte immer weiter. Schnell entwickelt man Sympathien und Antipathien. Wiedermal kann ich nur jedem Fan von Fantasy Romanen dazu raten hier unbedingt mal reinzulesen, denn aufhören kann man dann sowieso nicht mehr.

Juliet Marillier: The Sevenwaters Trilogy

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Juliet Marillier - Daughter of the Forest
Juliet Marillier - Son of the Shadows
Juliet Marillier - Child of the Prophecy

Vielleicht kennt der eine oder andere aus seiner Kindheit oder einem später entwickelten Faible das Märchen „Die sieben Schwäne„, das sich in den Büchern der Gebrüder Grimm finden lässt. Durch eine Empfehlung von Barett bin ich bei der Autorin Juliett Marillier gelandet. Sie hat sich das Märchen zur Vorlage genommen und auf dieser Basis drei wirklich tolle Bücher geschrieben: „Daughter of the Forest„, „Son of the Shadows“ und „Child of the Prophecy“ – Die Sevenwaters Trilogie.

Das erste Buch basiert wirklich sehr auf dem oben erwähnten Märchen. Die Geschichte spielt (wie in den anderen Büchern auch) in Irland, bekanntermaßen dem Land der Mythen und Sagen. Dort liegt Sevenwaters, ein Landstrich geprägt von einem großen, beschützenden Wald und 7 Flüssen, die genau dort zusammenlaufen in einen großen See. Seit Generationen lebt dort eine Familie, die den alt hergebrachten Auftrag hat den Wald und seine Mysterien zu beschützen.

Sorcha ist die Tochter des derzeitigen Herrn von Sevenwaters. Gemeinsam mit ihren sechs Brüdern wächst sie in der Obhut und ständigen Präsenz des Waldes auf. Plötzlich wendet sich jedoch das Blatt und eine Frau tritt auf den Plan, die es auf Sevenwaters abgesehen hat und seinen Untergang herbeiführen möchte. In Folge ihrer Taten und auch Fähigkeiten entfaltet sich dann langsam die bekannte Geschichte aus dem Märchen, die dabei aber eng mit der Mythologie Irlands verwoben ist.

Die beiden anderen Bücher bauen nun auf den Geschehnissen auf und beschreiben jeweils eine weitere Generation der Familie von Sevenwaters. Im Zentrum steht jedes Mal ein junges Mädchen, das mit der Zeit seine Rolle im Großen Plan des „Fair Folk“ zu spielen lernt. Diese alte Volk, das vor den Menschen das Land bewohnt hat und jetzt an einige wenige Orte zurückgedrängt worden ist, zeigt sich im Laufe der Bücher immer mal wieder der Hauptperson und offenbart ihr, was sie erwartet oder aber von ihr erwartet wird.

Die drei Geschichten sind sehr stark mit einander verwoben und lesen sich herrlich hinter einander weg. Das ist auch gegeben durch die angenehme Schreibweise der Autorin, die sich teilweise viel Zeit für Details lässt, aber immer so wunderbar schreibt, dass niemals Langeweile aufkommt. Auch der eigentlich sehr langwierige Teil der ersten Geschichte ist durch sehr schöne Ideen gestaltet und liest sich absolut angenehm.

Mich haben alle drei Bücher sehr gefesselt, obwohl ich zu Beginn jedes Buches immer erst skeptisch war, wenn ich bemerkt habe, dass der Aufbau wieder ähnlich ist, da wieder ein Mädchen im Zentrum steht und zu Beginn ähnliche Schritte macht wie schon im Buch vorher. Doch sehr bald ändern sich dann die Verläufe der Geschichten und so hat man einerseits sehr schöne Parallelen und andererseits wunderbar viele Facetten, die immer wieder für Überraschung sorgen.

Ich kann diese Trilogie nur jedem ans Herz legen, der Spaß an fantastischen Geschichten mit einem Hauch irischer Mythologie hat. Nicht zuletzt bieten sie auch eine gewisse Abwechslung zu der breiten Masse an Fantasy-Literatur, die alle einen recht ähnlichen Handlungsstrang haben.

Viel Spaß beim Lesen.

Elizabeth Haydon – Rhapsody Trilogy

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Elizabeth Haydon - Rhapsody
Elizabeth Haydon - Prophecy
Elizabeth Haydon - Destiny

Die Autorin erzählt in diesen drei wunderschön geschriebenen Büchern die Geschichte der jungen Sängerin Rhapsody, die zu Beginn der Geschichte darum bemüht ist den Status „Namer“ zu erreichen. Dann ändert sich ihr Leben plötzlich sehr unerwartet und macht eine komplette Kehrtwende. Dieser Wandel wird in „Rhapsody – Child of Blood“ beschrieben. Im zweiten Buch – „Prophecy – Child of Earth“ – geht es um Rhapsodys neues Leben und die Veränderungen, die sich damit aufgetan haben. Das letzte Buch – „Destiny – Child of Sky“ – handelt von einem neuen Abenteuer, das Rhapsody gemeinsam mit ihren Gefährten, die sie im ersten Buch trifft, erlebt.

Das klingt als Zusammenfassung jetzt sehr wage, aber ich möchte nicht viel mehr erzählen, um nicht irgendwie die Spannung zu zerstören. Die Bücher lesen sich nämlich wirklich super und sind einfach toll geschrieben. Die Hauptfiguren sind schön ausgemalt und interessant, weil sie keine aalglatte Geschichte und einen perfekten Heldencharakter vorweisen, sondern ihre Ecken und Kanten haben. Die Welt, in der die Handlung spielt, wird ebenfalls herrlich beschrieben und fesselt einen sofort, so dass ich oft bis tief in die Nacht gesessen habe und nicht aufhören konnte zu lesen.

Die Rhapsody-Trilogie ist teilweise erfrischend neue Fantasy, weist aber stellenweise auch genretypische Elemente auf. Beispielsweise gibt es auch bei Elizabeth Haydon eine Elfen-Rasse, die sie Lirin nennt. Sie haben zwar keine spitzen Ohren, sind aber sehr naturverbunden und durch die Bank weg von eleganter Statur etc. Durch diese Elemente kommt teilweise eine gewisse Vertrautheit auf, die aber immer wieder von erfrischend neuen Ideen aufgewühlt wird.

Ich kann diese Trilogie jedem Fan guter Fantasy-Romane wirklich empfehlen. Viel Spaß beim Lesen. 😉

Jonathan Stroud: The Bartimaeus Trilogy

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Jonathan Stroud - The Amulet of Samarkand
Jonathan Stroud - The Golem's Eye
Jonathan Stroud - Ptolemy's Gate

Beim Herumstöbern bin ich vor einigen Wochen auf eine Trilogie von Jonathan Stroud gestoßen. Auf den ersten Blick wirkte sie auf mich sehr interessant, also habe ich sie bestellt. Leider habe ich etwas zu spät bemerkt, dass es das dritte Buch noch nicht als Paperback gibt, so dass ich bisher nur die ersten beiden lesen konnte. Da sie mir recht gut gefallen haben, will ich hier mal direkt was dazu schreiben bevor die Erinnerungen aus meinem Gedächtnis verschwinden.

Das Erste was einem wirklich merkwürdig vorkommt ist die Erzählweise Strouds. Dass der Autor im Laufe der Geschichte mehrmals die Person wechselt, über die er schreibt, ist ja nichts ungewöhnliches. In der „Bartimaeus Trilogy“ wird man jedoch mit einer eher selten gesehenen Technik überrascht: Stroud wechselt häufiger die Erzählperspektive. Mal erfährt man das Geschehen als wäre es von der Hauptperson selbst geschrieben und plötzlich wird man von einem allwissenden Erzähler weiter durch die Geschichte geleitet. Anfangs wirkt das seltsam, doch man gewöhnt sich dran und ich finde es garkeine schlechte Idee.

Die drei Bücher „The Amulet of Samarkand“, „The Golem’s Eye“ und „Ptolemy’s Gate“ (bei letzterem nehme ich das zumindest an) erzählen die Geschichte des jungen Nathaniel, der als kleines Kind zu einem Magier kommt und sein Lehrling wird. Er lernt eifrig und kann seinen Meister doch nie zufriedenstellen. Was dieser nicht weiß: Nathaniel kann und weiß viel mehr als ihm beigebracht wurde, da er beständig und gierig weiter lernt und für sein Alter viel weiter vorraus ist. Nathaniels Leben ist für ihn geplant: Er soll in der Regierung arbeiten und den Fortbestand der herrschenden Magokratie (diktatorische Herrschaft der magisch begabten Bevölkerung) mithelfen zu sichern.

Die Welt, die Stroud beschreibt, entspricht in weiten Teilen der, die wir kennen. Die Geschichte spielt größtenteils in einem England des 20. Jahrhunderts, das jedoch ein wenig von unserer Vorstellung abweicht: Die Regierung wird von Zauberern gebildet, die das einfache Volk unterdrücken und ihnen Lügen darüber auftischen, was passieren würde, wenn die Magier nicht mehr an der Macht wären. Auch die Magie, derer sich Stroud für seine Geschichte bedient, ist recht eigenwillig. Das Zentrum der Fähigkeiten aller Zauberer ist, dass sie wissen wie man Dämonen beschwört und an Aufträge binden kann. Diese Eigenheit macht das Flair der Trilogie aus, da beständig der Kampf zwischen den Magiern und den Dämonen besteht, die versuchen alle noch so kleinen Fehler bei Beschwörungen oder Auftragsbeschreibungen dazu zu benutzen ihrem Beschwörer zu schaden.

Ein letztes Wort noch zu einer weiteren Besonderheit der drei Bücher: Häufig wird aus der Sicht des Dämonen Bartimaeus erzählt. Ziemlich zu Beginn erläutert dieser, dass Dämonen gleichzeitig über viele Dinge nachdenken können und dies ein Mensch niemals alles erfassen könne. Zu diesem Zweck sind in den Teilen der Geschichte, die Bartimaeus erzählt, immer viele Fußnoten angebracht, da es damit wenigstens halbwegs möglich sei das Denken auf mehreren Bewusstseinsebenen zu simulieren. Ein kleines, aber sehr lustiges Detail. ;o)

Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Bücher schon gefallen haben. Sie sind nicht so sehr offensichtlich Fantasy-Literatur, da sie nicht in einer komplett anderen Welt spielen, sondern nur in einer modifizierten Realität. Das macht es gleichzeitig aber auch wieder spannender. Ich werde auf jeden Fall das dritte Buch noch lesen, wenn es rauskommt, und möchte jedem, der einmal etwas andere Literatur aus diesem Genre lesen will, ans Herz legen sich die Paperbacks zuzulegen. ;o)