Aug 22
Männertrip
Die Sneak Preview gestern Abend war eine echte Überraschung. Einen groß per Trailer angekündigten Hollywood-Film hatten wir schon lange nicht mehr und die Chancen dafür sind in einem relativ kleinen unabhängigen Kino nicht sonderlich groß. Es lief jedenfalls „Männertrip“ (Original: „Get Him to the Greek„).
In dieser Komödie geht es um Aaron Green (gespielt von Jonah Hill), einen Mitarbeiter eines großen Musiklabels, das gerade ein wenig in der Krise steckt. Als er seinem Chef Sergio Roma (gespielt von P. Diddy) vorschlägt den weltbekannten Rocker Aldous Snow (gespielt von Russell Brand) zu reaktivieren, gibt dieser ihm die Aufgabe ihn abzuholen und zum angesetzten Konzert zu bringen. Das stellt sich aber als deutlich schwieriger heraus, als Aaron sich das eingangs vorgestellt hat, denn Aldous ist extrem verrückt und durchgedreht. Er wirft Aarons Pläne über den Haufen und bringt ihn mehrfach in unangenehme Situationen. Letztendlich wird aus einem scheinbar einfachen Auftrag ein sehr abgedrehter Männertrip mit allem was dazugehört und noch einigem mehr.
Die Story ist relativ simpel, aber der Film lebt nicht von der Story, sondern von den absolut schrägen Charakteren. Diese stammen im Übrigen aus der gleichen Feder wie die in „Nie wieder Sex mit der Ex“ (alias „Forgetting Sarah Marshall„), nämlich aus der von Jason Segel, den hoffentlich alle aus „How I Met Your Mother“ als Marshal kennen. Wenn man über ein paar peinliche Momente hinwegsieht, sorgt der Film mit seinen absurden Wendungen und Ereignissen für eine Menge gute Laune und wirkt dabei nicht einmal zu sehr überzogen, sondern bleibt durchaus relativ bodenständig, was für das Genre doch eher untypisch ist.
Irgendwie kriege ichs nicht so richtig in Worte gefasst. Es ist auf jeden Fall ein sehr unterhaltsamer Film, wenn man keine tiefgreifende Story braucht und einfach nur relativ simples Entertainment sucht.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Aug 18
Der kleine Nick
Am Samstag waren wir natürlich auch wieder in der Sneak Preview. Auf der Leinwand flimmerte „Der kleine Nick„, eine französische Comic-Verfilmung aus dem letzten Jahr. Die Literatur-Vorlage sind die Comics von René Goscinny und Jean-Jacques Sempé.
Der kleine Nick und seine Freunde (die alle sehr eigenwillige Eigenschaften haben) treiben in der Schule eine Menge Unsinn. Eine ganz typische Rasselbande. Joachim erzählt eines Tages in der Schule, dass er einen kleinen Bruder bekommt, wie furchtbar das sei und woran er es gemerkt habe. Als Nick heim kommt, stellt er plötzlich bei seinen Eltern ähliche auffällige Verhaltensmuster fest und schlussfolgert, dass er wohl einen kleinen Bruder bekommt. Davon ist er so gar nicht begeistert und versucht nun die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu bekommen, indem er allerlei ausheckt. Als das keine Früchte trägt, sieht er nur noch einen Ausweg: Der kleine Bruder muss weg.
Dieser Film ist eine sehr unterhaltsame Komödie, die von einer simplen Story, den verrückten Ideen kleiner Jungs und sehr gut dargestellten Charakteren lebt. Der Kinosaal war nahezu dauerhaft mit Lachen beschäftigt. Ich muss zugeben, dass ich die Comics nicht kenne, aber ich habe das Gefühl, dass sich ihr Charakter sehr in diesem Film widerspiegelt.
Persönlich konnte ich dem Film nicht so richtig viel abgewinnen, muss ich allerdings zugeben. Ich kann mich einfach des Gefühls nicht erwehren, dass diese absurden Ideen, Streiche und Missverständnisse in einem Comic viel besser aufgehoben sind, als in einem Spielfilm. Teilweise fand ich gewisse Situationen so etwas schwer zu ertragen, aber das kann durchaus sein, dass das an mir liegt. Übrigens finde ich es auch nicht ganz so angenehm von einer relativ quietschigen Kinderstimme durch einen Film geführt zu werden, aber auch das ist wahrscheinlich für die meisten kein Problem. 😉
Ich würde daher sagen: Anschauen und ein eigenes Bild vom Film machen!
Links: IMDb, Trailer (deutsch)
Aug 18
Inception
Es ist schon eine Weile her, aber da ich immer noch einen deutlichen Eindruck von „Inception“ habe, werde ich jetzt ein paar Zeilen zu diesem Film schreiben.
In diesem Science-Fiction Thriller von Christopher Nolan spielt Leonardo DiCaprio den Spion Cobb. Er beschafft für seine Auftraggeber Informationen. Dies tut er allerdings ohne dass die Opfer das mitbekommen. Das funktioniert durch „gemeinsames Träumen“. Cobb und seine Kollegen sperren ihre Opfer in einem Traum ein, an dem sie dann selber auch teilnehmen. Dort brechen sie dann gewissermaßen in die Gedanken des Opfers ein und stehlen seine wertvollsten Geheimnisse.
Cobb ist der Beste in diesem Business, folglich aber auch auf der Fahndungs- bzw. Abschussliste vieler Unternehmen und Staaten. Er ist immer auf der Flucht und wünscht sich nichts mehr, als zu seinen Kindern zurückkehren zu können. Eines Tages tut sich während eines Jobs eine Möglichkeit auf für Cobb das zu erreichen. Er muss nur einen letzten Auftrag annehmen. Dieser ist allerdings anders als alle bisherigen: Inception statt Extraction. Dem Ziel soll ein Gedanke eingepflanzt werden ohne das er merkt, dass es nicht sein eigener ist.
Neben diesem Hauptplot gibt es noch weitere Nebenereignisse. Immer wieder taucht Cobbs Frau Mal (gespielt von Marion Cotillard) in den Träumen auf und sorgt für Probleme und Chaos. Im Laufe dem Film wird klar, warum das passiert. Außerdem wirbt Cobb eine neue Mitarbeiterin an: Ariadne (gespielt von Ellen Page), eine Studentin, die bisher keine Ahnung hatte, was man mit Träumen alles machen kann.
Der Trailer hatte irgendwie einen ganz anderen Eindruck bei mir hinterlassen, als der Film selbst. Allerdings wurde ich positiv überrascht. Inception ist einfach nur beeindruckend. Die Story ist sehr gut durchdacht und umgesetzt, die Effekte sind genial und dominieren trotzdem nicht den Film. Cobb und Mal sorgen für das nötige Quäntchen Tragik und runden damit den Film zu einem Meisterwerk ab. Als wir aus dem Kino kamen hörte ich mehrfach den Vergleich mit dem ersten Matrix-Film, dessen Außergewöhnlichkeit damals auch einschlug wie eine Bombe. Dem kann ich mich nur anschließend und hiermit eine mehr als deutliche Empfehlung aussprechen sich Inception unbedingt anzusehen!
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Aug 08
Gestern lief in der Sneak „London Nights“ (Originaltitel sinniger Weise: „Unmade Beds„). Über den Film will ich einfach nichts schreiben. Ich zitiere da einfach mal sinngemäß, was ich im Internet dazu gelesen habe: Ein langweiliger Film über langweilige Leute, ihr langweiliges Leben und ihre langweiligen Probleme. Stattdessen schreibe ich jetzt lieber über den Film, der letzte Woche lief, da ich dem bisher keinen Eintrag gegönnt habe:
Männer im Wasser
Es lief die schwedische Komödie „Allt flyter“ alias „Männer im Wasser„. Darin geht es um Frederik (gespielt von Jonas Inde), der zu Beginn des Films mit Lichtgeschwindigkeit in seine midlife crisis rast. Seine Tochter lebt bei ihrer Mutter, die sich von ihm getrennt hat. Er selber hat seinen Job als Journalist hingeschmissen, weil er sich zu sehr eingeengt gefühlt hat. Die einzige Freude, die ihm bleibt, ist der Hockey-Club, mit dem er vor ewigen Zeiten auch schon einmal einen Turniererfolg feiern konnte. Inzwischen ist der Glanz aber verblasst und die Sportfreunde haben sogar Probleme in ihrer angestammten Halle zu trainieren, weil sie durch die Vorrang-Regelung für Kinder und Behinderte übertrumpft werden.
Frederiks Tochter ist Synchronschwimmerin. Er nimmt das nicht so richtig Ernst, da er es nicht für einen Sport hält. Deswegen hat er sich auch nie einen Wettkampf angeschaut und greift mit seinen Äußerungen desöfteren böse daneben. Eines Abends steht der Junggesellenabschied eines seiner Kumpels an und er beschließt spontan alle seine Jungs in Badeanzüge zu stecken und im Synchronschwimmen-Stil Blödsinn zu treiben. Das dabei entstandene Video sorgt auf der Hochzeitsfeier für viel gute Laune.
Und dann passiert etwas unvorhergesehenes und aus dem Geblödel wird plötzlich etwas handfestes. Über Umwege erfährt Frederik, dass Synchronschwimmen ursprünglich ein Männersport war und zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Weltmeisterschaft stattfindet. Das packt seinen Ehrgeiz und der Film kommt so richtig in Fahrt. Außerdem hat er dadurch plötzlich ein gemeinsames Interesse mit seiner Tochter, so dass sie sich zum ersten Mal verstehen lernen.
Alles in Allem war ich positiv überrascht. Der Film ist durchweg unterhaltsam und kurzweilig. Die Beziehung zwischen Frederik und seiner Tochter, gepaart mit seiner midlife crisis, den sozialen Spannungen zwischen den Jungs der Hockey-Mannschaft und natürlich unzählige Vorurteile über Synchronschwimmen bilden einen sehr interessanten Cocktail.
Fazit: Durchaus sehenswert.
Links: IMDb, Trailer (deutsch)