Jonathan Stroud: The Bartimaeus Trilogy
Literatur 2. August 2006, 23:24Beim Herumstöbern bin ich vor einigen Wochen auf eine Trilogie von Jonathan Stroud gestoßen. Auf den ersten Blick wirkte sie auf mich sehr interessant, also habe ich sie bestellt. Leider habe ich etwas zu spät bemerkt, dass es das dritte Buch noch nicht als Paperback gibt, so dass ich bisher nur die ersten beiden lesen konnte. Da sie mir recht gut gefallen haben, will ich hier mal direkt was dazu schreiben bevor die Erinnerungen aus meinem Gedächtnis verschwinden.
Das Erste was einem wirklich merkwürdig vorkommt ist die Erzählweise Strouds. Dass der Autor im Laufe der Geschichte mehrmals die Person wechselt, über die er schreibt, ist ja nichts ungewöhnliches. In der „Bartimaeus Trilogy“ wird man jedoch mit einer eher selten gesehenen Technik überrascht: Stroud wechselt häufiger die Erzählperspektive. Mal erfährt man das Geschehen als wäre es von der Hauptperson selbst geschrieben und plötzlich wird man von einem allwissenden Erzähler weiter durch die Geschichte geleitet. Anfangs wirkt das seltsam, doch man gewöhnt sich dran und ich finde es garkeine schlechte Idee.
Die drei Bücher „The Amulet of Samarkand“, „The Golem’s Eye“ und „Ptolemy’s Gate“ (bei letzterem nehme ich das zumindest an) erzählen die Geschichte des jungen Nathaniel, der als kleines Kind zu einem Magier kommt und sein Lehrling wird. Er lernt eifrig und kann seinen Meister doch nie zufriedenstellen. Was dieser nicht weiß: Nathaniel kann und weiß viel mehr als ihm beigebracht wurde, da er beständig und gierig weiter lernt und für sein Alter viel weiter vorraus ist. Nathaniels Leben ist für ihn geplant: Er soll in der Regierung arbeiten und den Fortbestand der herrschenden Magokratie (diktatorische Herrschaft der magisch begabten Bevölkerung) mithelfen zu sichern.
Die Welt, die Stroud beschreibt, entspricht in weiten Teilen der, die wir kennen. Die Geschichte spielt größtenteils in einem England des 20. Jahrhunderts, das jedoch ein wenig von unserer Vorstellung abweicht: Die Regierung wird von Zauberern gebildet, die das einfache Volk unterdrücken und ihnen Lügen darüber auftischen, was passieren würde, wenn die Magier nicht mehr an der Macht wären. Auch die Magie, derer sich Stroud für seine Geschichte bedient, ist recht eigenwillig. Das Zentrum der Fähigkeiten aller Zauberer ist, dass sie wissen wie man Dämonen beschwört und an Aufträge binden kann. Diese Eigenheit macht das Flair der Trilogie aus, da beständig der Kampf zwischen den Magiern und den Dämonen besteht, die versuchen alle noch so kleinen Fehler bei Beschwörungen oder Auftragsbeschreibungen dazu zu benutzen ihrem Beschwörer zu schaden.
Ein letztes Wort noch zu einer weiteren Besonderheit der drei Bücher: Häufig wird aus der Sicht des Dämonen Bartimaeus erzählt. Ziemlich zu Beginn erläutert dieser, dass Dämonen gleichzeitig über viele Dinge nachdenken können und dies ein Mensch niemals alles erfassen könne. Zu diesem Zweck sind in den Teilen der Geschichte, die Bartimaeus erzählt, immer viele Fußnoten angebracht, da es damit wenigstens halbwegs möglich sei das Denken auf mehreren Bewusstseinsebenen zu simulieren. Ein kleines, aber sehr lustiges Detail. ;o)
Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Bücher schon gefallen haben. Sie sind nicht so sehr offensichtlich Fantasy-Literatur, da sie nicht in einer komplett anderen Welt spielen, sondern nur in einer modifizierten Realität. Das macht es gleichzeitig aber auch wieder spannender. Ich werde auf jeden Fall das dritte Buch noch lesen, wenn es rauskommt, und möchte jedem, der einmal etwas andere Literatur aus diesem Genre lesen will, ans Herz legen sich die Paperbacks zuzulegen. ;o)
14. September 2006 um 14:41
The Amulet of Samarkland…
Endlich habe ich mich mal an einen Roman in englischer Sprache herangetraut, und es hat ganz gut geklappt. Nach ein wenig lesen gewoehnt man sich dran. Allerdings werde ich weiterhin die deutsche Sprache bevorzugen. Nun zu dem Buch, es ist der erste T…