Einträge im Mai 2010

Sneak Preview: Streetdance 3D

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StreetDance 3D

Als Anfang der Woche das Programm unseres lokalen Kinos in meine Inbox flatterte, habe ich nicht schlecht gestaunt. Da stand doch am Samstag Abend allen Ernstes: Sneak Preview 3D. Das war wirklich eine Überraschung. Es hatte allerdings auch den kleinen Nachteil, das wir uns ziemlich gut vorstellen konnten, was laufen wird. Und so war es dann auch. In einem ungewöhnlich unterbesetzten Kinosaal (normalerweise bis zum Rand gefüllt, heute nur mit ca. 40 Leuten) präsentierte man uns Streetdance 3D.

Der Film liegt weitestgehend auf einer Linie mit ähnlichen Produktionen wie bspw. Save the Last Dance oder Honey. Eine junge Streetdance Truppe arbeitet auf einen wichtigen Wettbewerb hin. Auf halbem Weg springt Jay, der sie bisher angeführt hat, ab und lässt seine Freunde und vor allem seine Freundin Carly im Stich. Sie muss nun die Leitung übenehmen, womit sie zunächst völlig überfordert ist und ihre Truppe ihren Übungsraum kostet. Durch einen Zufall trifft sie auf eine Ballett-Lehrerin, die ihr letztendlich anbietet ein Tanzstudio als Übungsraum zu benutzen. Allerdings nur, wenn sie die Ballett-Klasse einbindet und ihnen Streetdance beibringt.

So treffen also zwei völlig unterschiedliche Welten auf einander, die sich im Laufe des Films immer mehr vermischen. Kommt einem bekannt vor, denn wirklich neu ist diese Story nicht. Sehr typisch für dieses Genre. Spielt aber auch keine Rolle, da sie eine hervorragende Basis bildet, um eine seichte Liebesgeschichte und eine überwältigende Menge sensationeller Tanzeinlagen zu einem guten Film zusammenzuschnüren.

Mir ist am Ende besonders positiv aufgefallen, dass mir keine Minute langweilig war, was sonst in Filmen meist mindestens in einer Szene vorkommt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei zweifellos die 3D-Technik, die hier für eine besondere Nähe während der Tanzeinlagen sorgt. Auch Nichola Burley in der Hauptrolle ist definitiv etwas fürs Auge.

Ich bin positiv überrascht von Streetdance 3D und möchte an dieser Stelle mal wieder eine Empfehlung aussprechen: Es lohnt sich für diesen Film ins Kino zu gehen, wenn man sich ein wenig für Tanzen begeistern kann und bereit ist sich auf das Genre „Dance Movie“ einzulassen.

Links: IMDb, Trailer (englisch)

Sneak Preview: Repo Men

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Repo Men

Repo Men

In der Zukunft beherrscht ein riesiges Unternehmen das Leben vieler Menschen. Es stellt künstliche Organe her, die vielen schwer verletzten Menschen das Leben retten. Allerdings sind diese Geräte horrend teuer und die Patienten werden durch zweifelhafte Finanzierungspläne mit unanständig hohen Zinsen geschröpft. Wenn ein Kunde mehrere Monate in Folge nicht zahlen kann, fordert die Firma ihr Eigentum zurück und schickt einen „Repo Man“ aus, der den Kunden tasert und ihm dann operativ das Gerät wieder entfernt.

Das beschreibt grob die Situation, die der Film „Repo Men“ darstellt, mit dem uns die Tübinger Kinos heute in der Sneak Preview gefoltert haben. Jude Law spielt einen dieser „Repo Men“. Er ist effizient, lässt sich vom Betteln und Winseln seiner „Klienten“ nicht beeindrucken und tut einfach nur seinen Job. Doch alles ändert sich, als er einen Unfall hat und plötzlich selbst ein künstliches Herz in seiner Brust trägt. Plötzlich wird der Jäger zum Gejagten und seine Freunde werden zu seinen Feinden.

Repo Men“ ist ein Science-Fiction Action-Thriller, der mit einem beängstigenden Ausmaß unverhüllter Gewaltdarstellungen daher kommt. Der Bildschirm wird überzogen von einer unerträglichen Flut von Kunstblut. Die eingestreute Liebesgeschichte, sowie die Ehe-Probleme des Hauptdarstellers und das zwispältige Verhältnis zu seinem Arbeitskollegen (gespielt von Forest Whitaker) fallen dabei überhaupt nicht mehr ins Gewicht und werden von der rohen, blutigen Gewalt, die allgegenwärtig ist, völlig in den Schatten gestellt.

Der einzige Lichtblick ist die gute Leistung von Jude Law, der den skrupellosen „Repo Man“ und seine geistige Wandlung, als er selber zum Gejagten wird, sehr überzeugend spielt. Das alleine reicht aber einfach nicht, um einen guten Film zu machen und daher kann ich diese Woche nur eine Warnung aussprechen. „Repo Men“ sollte man besser auslassen und stattdessen vielleicht einen der anderen Filme schauen, die ich in den letzten Wochen vorgestellt habe.

Links: IMDb, Trailer (englisch)

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken

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Letzte Woche wurde mir das Buch „Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling empfohlen. Ein witziger Zufall wollte es dann, dass ich das Buch ein paar Tage später geschenkt bekam. Wenn man aus zwei Richtungen dazu angehalten wird etwas zu  lesen, tut man das natürlich auch. Und genau das ist jetzt geschehen.

In „Die Känguru-Chroniken“ schreibt der zweimalige deutsche Poetry-Slam-Meister über seine Erfahrungen mit einem Känguru als Mitbewohner. Er selber stellt sich als der Kleinkünstler da, der er ist. („Kleinkünstler“ ist dabei definitiv nicht das Wort seiner Wahl.) Das Känguru ist bekennender Kommunist und steht einer ganzen Reihe von Dingen sehr kritisch gegenüber.

Kling schreibt in einem sehr lockeren und teilweise frechen Stil kurze Episoden über seine Erlebnisse mit dem Känguru. Die Themengebiete reichen von der Kritik am Kapitalismus, über Bud Spencer und Terence Hill Filme bis hin zu Beobachtungen während einer Nazi-Demo. Das Spektrum ist breit gefächert und daher kommt nie Langeweile auf. Genauso abwechslungsreich wie die Themen sind die Späße, die Kling mit dem Leser treibt, indem er bspw. plötzlich die Erzählperspektive wechselt, während er mit seinem „Mitbewohner“ über genau das redet.

Wer auf eine gesunde Mischung aus bösem Kabarett und unterhaltsamer Blödelei steht, ist mit diesem Buch auf alle Fälle gut bedient. In diesem Sinne vielen Dank an Katharina für die Empfehlung, sowie an Dodo und seine WG für das sehr cool gewählte Geschenk. 🙂

Sneak Preview: Die Beschissenheit der Dinge

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Die Beschissenheit der Dinge

Die Beschissenheit der Dinge

Man überrascht uns in der Sneak ja gerne mit sehr fragwürdigen Importen aus dem europäischen Ausland. So wurde uns diese Woche der Film „Die Beschissenheit der Dinge“ (Originaltitel: „De helaasheid der dingen„) aus Belgien kredenzt.

In diesem von Situationskomik durchzogenen Drama von Felix Van Groeningen dreht sich alles um den jungen Gunther, der in einem kleinen Dorf in Belgien umgeben von seiner Großmutter und deren vier Söhnen (einer davon ist sein Vater) aufwächst. Die vier sind allesamt auf verschiedene Arten und Weisen im Leben gescheitert und daher wieder zurück in ihr Elternhaus gekrochen.

Allgegenwärtig ist der Konsum von Alkohol inklusive der dazugehörigen Trinklieder und massiven Ausrutscher und Fehlgriffe im Vollrausch. Die ganze Geschichte wird rückblickend aus Sicht des erwachsenen Gunther erzählt, der über sein Leben reflektiert, da er sich selber gerade in einer in seinen Augen unangenehmen Situation befindet.

Die erzählte Geschichte ist sehr tragisch und stellenweise erschütternd. Sie wird dem Zuschauer ungeschminkt auf den Tisch geknallt, so dass man mitunter tatsächlich den Drang hat seine Augen abzuwenden. Trotz der sehr erschütternden Story wird man aber gut unterhalten, da viele Szenen von einer einfachen und rohen Situationskomik durchzogen sind.

Alles in Allem ist der Titel des Films Programm und nachher fühlt man sich auch genau so. Ich kann nicht genau sagen, ob ich den Film empfehlen soll. Eins ist jedenfall klar: Gesehen hat man so etwas vorher definitiv noch nicht. (Ob man das wirklich ändern wollte, muss man sich nachher wohl selbst überlegen.)

Links: IMDb, Trailer (deutsch)

Nachtrag: Bei Spiegel ONLINE klingt die Kritik positiver als  bei mir.