Jun 28
Our Family Wedding
Die Tatsache, dass es vorab keine Informationen zum Film gab, weil angeblich nichts über ihn herauszufinden gewesen sei, war natürlich erstmal kein gutes Zeichen. Auf der Leinwand flimmerte dann die Familien-/Liebeskomödie Our Family Wedding.
Die Grundidee der Story ist ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen. Die beiden Hauptcharaktere Lucia (gespielt von America Ferrera) und Marcus (gespielt von Lance Gross) haben sich vor einiger Zeit kennen und lieben gelernt. Ihren Eltern haben sie das allerdings noch nicht erzählt. Das Problem dabei ist der große Unterschied zwischen den beiden Familien. Lucias Familie ist mexikanisch, Marcus‘ Vater ist schwarz (jaja…politisch inkorrekt…) und hat sich früh von seiner Frau scheiden lassen und so wurde Marcus sehr „unorthodox“ von ihm und einer guten Freundin erzogen worden. Hier treffen also zwei Fronten auf einander. Marcus‘ Vater (gespielt von Forest Whitaker) ist ein sehr erfolgreicher Radiomoderator und ein Lebemann. Das kommt bei Lucias Eltern gar nicht gut an, da diese streng katholisch sind, Wert auf Rituale legen und generell hohe Erwartungen haben.
Es kommt im Laufe des Films zu vielen sehr komischen Konfrontationen und Situationen. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren ist — für das Genre untypisch — sehr subtil und wenig aufdringlich in den Film integriert. Getragen wird der Film von den beiden Vätern, die wunderbar ihre stereotypischen Rollen ausfüllen. Alles in allem ist Our Family Wedding eine gute, wenn auch sehr seichte Komödie, die dadurch etwas hervorsticht, dass sie abgesehen vom sehr kitschigen Ende kaum genre-typische Klischees erfüllt.
Im Kino muss man sich den Film sicher nicht ansehen, aber im Free-TV oder vielleicht auch auf DVD kann er für einen unterhaltsamen Abend sorgen.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Jun 21
Jungs bleiben Jungs
Als es am Samstag in der Sneak hieß „Ich hoffe ihr seid nicht allzu sehr enttäuscht.“ war schon klar, dass das nichts wird. Dann kam noch die Beschreibung „Komödie über die Pubertät“ dazu und dem voll besetzten Kinosaal war klar: Jetzt das Hirn abschalten und einfach auf ein paar Lacher einstellen.
Zu sehen gab es „Jungs bleiben Jungs„, ein französischer Film, der beim Publikum der Filmfestspiele von Cannes angeblich sehr gut ankam. Inhaltlich hat er nicht viel zu bieten: Es geht um Jungs, die nur eins im Kopf haben: Sex. Man fühlt sich streckenweise an „Eis am Stiel“ erinnert. War die Darstellung der Jugendlichen dort aber noch streckenweise vielschichtig, kann man das von diesem Streifen nicht behaupten. Die Zustände an der portraitierten Schule sind katastrophal und die Jugendlichen sind extrem überspitzt dargestellt. Man hätte die totale Fokussierung auf ein Thema auch subtiler rüberbringen können.
Viel mehr möchte ich auch gar nicht schreiben. Der Film sorgt teilweise für herzliche Lacher, hat aber mindestens genauso viele „Igitt-muss-ich-mir-das-jetzt-anschauen“-Szenen, die für den Zuschauer nicht so prickelnd sind. Daher kann ich hier nur von einem Kinobesuch abraten und sollte er jemals im Free-TV laufen: Einfach was anderes einschalten.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Nachtrag:
Auch hier hat Spiegel ONLINE mal wieder eine andere Meinung.
Jun 17
Robin Hood
An dieser Stelle möchte ich ganz kurz über zwei Filme schreiben, die ich in den letzten Wochen im Kino gesehen habe: Robin Hood und Prince of Persia. Grundsätzlich haben die beiden mit einander natürlich nichts zu tun, außer dass sie beide einen gewissen Anteil Action haben und den allseits beliebten Kampf von Gut gegen Böse thematisieren. Der Grund warum ich die Filme gleichzeitig erwähnen möchte ist, dass ich sie komplett unterschiedlich wahrgenommen habe.
Bei Robin Hood hatte ich relativ hohe Erwartungen, da ich den Film Gladiator liebe und hier das gleiche Team am Werk war. Letztendlich habe ich den Kinosaal aber recht enttäuscht verlassen, da mich der Film nicht überzeugt hat. Der einzige wirklich bemerkenswerte Teil ist die tolle Stimmung, die den ganzen Film über anhält, was auch den sehr schönen Landschaftsaufnahmen zu verdanken ist. Lobenswert finde ich auch, dass Ridley Scott sich nicht an einer Neuauflage des Klassikers mit Kevin Costner versucht hat, sondern stattdessen eine Vorgeschichte erfunden hat. Diese hat allerdings inhaltlich einige Macken, die ihren Status als Vorgeschichte ins Wanken bringt.
Prince of Persia
Ganz anders war es bei Prince of Persia. Hier bin ich ins Kino gegangen und habe an sich nichts erwartet. Ich ging davon aus, dass es wiedermal ein Film sein würde, bei dem alle guten Szenen schon im Trailer vorweg genommen wurden. Jedoch hat er mich sehr positiv überrascht. Die Story ist nicht besonders innovativ, hat aber ein paar nette Momente. Die Action-Szenen sind sehr schön anzusehen, da hier teilweise Elemente der Trendsportart Parkour eingeflossen sind. Der fantastische Soundtrack von Harry Gregson-Willams verleiht dem ganzen Film eine wunderbare Stimmung. Und nicht zuletzt ist die Hauptdarstellerin (Gemma Arterton) ein ganzes Stück attraktiver als Cate Blanchett in Robin Hood.
Ich habe beim Vergleich der beiden Filme selten meine Meinung reflektiert gesehen, was meine Beobachtung bestätigt, dass es einen großen Einfluss hat, mit welcher Einstellung man sich in einen Film setzt.
Fazit: Wer nichts erwartet, kann nur positiv überrascht werden.
Links (Robin Hood): IMDb, Trailer (englisch)
Links (Prince of Persia): IMDb, Trailer (englisch)