Apr 25
Filmplakat
Mit einem ziemlich zynischen Grinsen hat man uns im Kino heute den Film „I Love You Phillip Morris“ aufgetischt. Er erzählt die Geschichte von Steven Jay Russell (gespielt von Jim Carrey), welche auf einer wahren Begebenheit beruht.
Russel ist ein Befreiungskünstler, der Ende des letzten Jahrhunderts in den USA für Aufsehen gesorgt hat. Angefangen mit vergleichsweise harmlosen Lügen, um an Jobs zu kommen, steckte er seine Ziele bald höher und wurde schließlich des Versicherungsbetrugs überführt. Aus seiner Haft konnte er sich eigenständig befreien und setzte seine Betrugsserie fort. Dies gelang ihm mehrfach, bis man ihn letztendlich 1998 festnehmen konnte. Er sitzt bis heute in einem Gefängnis in den USA seine mehrfache lebenslange Haftstrafe unter verschärften Bedingungen ab.
Russel ist homosexuell und lernt in einem seiner früheren Gefängnisaufenthalte Phillip Morris (gespielt von Ewan McGregor) kennen und die beiden werden ein Paar.
Es ist unheimlich schwer diesen Film einzuschätzen. Man weiß eigentlich nicht so genau, wie ernst man ihn nehmen soll. Er ist gespickt mit witzigen und lächerlichen Szenen, die sich aber mit sehr langgezogenen, teilweise übertrieben dramatischen Episoden abwechseln. Im Zentrum steht die Liebe zwischen den beiden Hauptdarstellern, die aber teilweise auch zynisch dargestellt wird.
Leider macht weder die Grundlage einer wahren Begebenheit, noch die recht gute schauspielerische Leistung von Carrey und McGregor aus diesem Streifen einen wirklich guten Film. Guten Gewissens kann ich hier keine Empfehlung aussprechen.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Apr 18
Filmplakat "Chloe"
Nach langer Pause fand gestern endlich mal wieder eine Sneak Preview statt. Überrascht wurden wir mit dem Erotik-Thriller „Chloe„. Es handelt sich hierbei um ein Remake des französischen Films „Nathalie…“ von 2003.
Eine Ärztin (gespielt von Julianne Moore) glaubt ihren Mann (gespielt von Liam Neeson) beim Fremdgehen erwischt zu haben. Als sie zufällig Chloe (gespielt von Amanda Seyfried) über den Weg läuft, entscheidet sie sich spontan zu einer verrückten Aktion: Sie heuert Chloe an ihren Mann zu verführen, weil sie seine Reaktion darauf wissen will. Dies läuft aber sehr bald aus dem Ruder und nimmt eine ganz andere Form an, als sie es sich vorgestellt hatte.
Da ich den Original-Film nicht kenne, lasse ich den Vergleich zu diesem Remake einfach weg. Die Geschehnisse zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen sind sehr gut dargestellt. Liam Neeson wirkt in seiner Nebenrolle dagegen eher etwas farblos. Die Story an sich ist durchaus spannend und diese Spannung baut der Film auch kontinuierlich auf. Alles in allem ist es aber nicht wirklich genug für einen Thriller. Aber für ein gutes Drama über Eifersucht, Leidenschaft und Verführung hat es gereicht.
Zusammenfassend möchte ich behaupten, dass „Chloe“ einen ausreichenden Unterhaltungswert hat und damit zu den besseren Filmen gehört, die in der Sneak Preview liefen. Wegen diesem Film extra ins Kino zu gehen, finde ich ehrlich gesagt aber übertrieben. Das ist eher etwas für einen gemütlichen Abend daheim.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Feb 14
An Education
Jenny ist die Tochter eines konservativen und sehr erfolgsorientierten Vaters, der sie in jeder Hinsicht dazu anhält die Voraussetzungen für ein Oxford-Studium zu erreichen. Sie ist ein großer Fan französischer Filme, Literatur, der Sprache und der Musik, wofür ihr Vater jedoch keinen Sinn hat.
Auf dem Heimweg von der Schule trifft Jenny auf David, der ihr anbietet sie heim zu fahren. Doch damit ist es nicht geschehen. David lebt in einer Welt fern vom aus Jennys Sicht verbohrten und langweiligen England der 1960er Jahre. Er besucht klassische Konzerte, Kunstauktionen und isst in vornehmen Restaurants. Sie ist von diesem ausschweifenden Lebensstandard angetan und David umgarnt ihre Eltern so meisterhaft, dass alle Einwände dahinschmelzen.
Mir hat „An Education“ durchaus gefallen. Carey Mulligan spielt Jenny sehr überzeugend und charmant. Peter Sarsgaard füllt die Rolle des glamourösen Charmeurs wunderbar aus. Die Stimmungen, insbesondere der Unterschied zwischen dem biederen England und der bunten Welt des Lebemanns David, kommt sehr gut rüber.
Der Film ist bestimmt keine cineastische Meisterleistung, aber schön anzusehen. Die falsche Entscheidung für einen gemütlichen Abend ist er garantiert nicht.
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Jan 31
Gegen jeden Zweifel
Diese Woche war für die Sneak Preview eigentlich eine Komödie angesagt, aber scheinbar hat das nicht ganz geklappt. Stattdessen bekamen wir den Thriller „Gegen jeden Zweifel“ zu sehen. Dabei handelt es sich um die Neuauflage eines Films von 1956.
Die Story ist die große Stärke dieses Films. Ein junger Journalist (gespielt von Jesse Metcalfe), dessen Karriere sich gerade positiv entwickelt, wird Opfer der finanziellen Schwierigkeiten seines Senders und soll fortan auf investigativen Journalismus verzichten. Doch er ist einer großen Sache auf der Spur, die ihn nicht los lässt.
Er überredet seinen Freund ihm bei einer verrückten Aktion zu unterstützen, die die Machenschaften des Staatsanwalts (gespielt von Michael Douglas) aufdecken soll. Sein Plan geht jedoch nicht so auf, wie er es sich gedacht hatte und plötzlich steht die Welt für ihn Kopf. Nun kommt alles auf seine Freundin (gespielt von Amber Tamblyn) an, die die Ermittlungen weiterführen muss.
Die klare Schwäche dieses Films ist die Umsetzung. Während er in der ersten Hälfte weitestgehend den Charme eines guten Thrillers hat, lässt dies gegen Ende leider stark nach und einige Szenen wirken sogar richtig trashig.
Eine Empfehlung kann ich nicht wirklich aussprechen, aber um diesen Eintrag positiv zu beenden: Wir mussten schon schlimmere Filme in der Sneak Preview erleiden. 😉
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Nachtrag:
Auch der Spiegel lässt an diesem Film kaum ein gutes Haar. Allerdings schießen sie vorrangig auf die Schauspieler, die ich persönlich zwar nicht berauschend, aber lange nicht so schlecht fand, wie sie dort dargestellt werden.
Jan 24
Seit langem waren wir gestern mal wieder in der Sneak Preview. Leider handelt es sich dabei inzwischen ja nicht mehr wirklich um eine Vorschau auf Filme, die in der nächsten Zeit im Kino starten werden, sondern eher um ein Sammelbecken für Filme, die wenig Interesse beim Zuschauer finden (werden) und daher von den Verleihern auch vor Kinostart rausgegeben werden. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hatten wir uns auf einen französischen oder italienischen „Kunstfilm“ eingestellt, über den man nachher die Stirn runzelt. Wir wurden aber mal wieder überrascht:
Giulias Verschwinden
„Giulias Verschwinden“ ist ein Film aus der Schweiz, der sich mit dem Älterwerden beschäftigt. Mit viel Humor werden klassische Vorurteile und Probleme älterer Leute unter die Lupe genommen. Verstärkt werden diese durch den Kontrast zu Problemen der Jugend, die in kurzen Episoden eingestreut werden. Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass parallel mehrere Geschichten gemeinsam beginnen und von diesem Punkt an weiter verfolgt werden.
Die Hauptfigur Giulia (gespielt von Corinna Harfouch) feiert ihren 50. Geburtstag. Zumindest wenn es nach dem Willen ihrer Freunde geht, die sie zu einem Geburtstagsessen eingeladen haben. Sie ist davon jedoch eigentlich gar nicht angetan. Als sie dann zufällig John (gespielt von Bruno Ganz) trifft, nimmt der Abend eine ganz andere Wendung und kommt letztendlich zu einem krönenden Abschluss.
Ich war mal wieder positiv überrascht von einem Film, den ich mir ohne Sneak Preview wahrscheinlich nie angeschaut hätte. Die Story ist witzig, aber nicht albern und die Schauspieler spielen ihre Rollen sehr überzeugend. Insbesondere Bruno Ganz hat mir sehr gut gefallen als perfekter Gentleman.
Links: IMDb, Trailer (deutsch)
Dez 26
Ich komme gerade aus dem Kino und will nur auf die Schnelle einen Tipp in die Blogosphäre streuen. Wenn ihr noch nicht wisst, was ihr an einem der kommenden Abende tun sollt, setzt euch ins Kino und schaut euch James Camerons „Avatar“ an. Einer der beeindruckendsten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Neben faszinierenden Ideen und einer brillianten Umsetzung kann der Film auch mit einer fesselnden Story aufwarten. Unbedingt anschauen, am besten in 3D!
Achja: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das nächste Jahrzehnt!
Links: IMDb, Trailer (englisch)
Jan 12
Vorgestern habe ich ausnahmsweise mal bei Ehrensenf reingeschaut. Da haben sie kurz etwas erwähnt, das mich neugierig gemacht hat: Ein Film von zwei Softwareentwicklern, die sich vorgenommen haben, mit einem Segway quer durch die Vereinigten Staaten zu fahren. Also habe ich mal etwas gesucht und bin sehr schnell fündig geworden:
10mph ist eine Mischung aus Dokumentarfilm und … ja … was eigentlich? Unterhaltung trifft es wohl am besten. Neben der Tatsache, dass die Idee auf so einem Gefährt quer über einen Kontinent zu fahren, ziemlich abgedreht ist und alleine so schon sehr viel Spaß verspricht, fesselt auch die Art des Films. Man bekommt viel der grandiosen nordamerikanischen Landschaft zu sehen, kriegt Einblicke in das uns Europäern ziemlich fremde Leben der Amerikaner und sieht vor allem eindrucksvoll die Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten der USA.
Neben vielen lustigen Episoden zeigt das Team von 10mph auch unverblümt die Probleme, die ein solcher Trip mit sich bringt. Und auch das macht sowohl den Film, als auch das gesamte Team einfach nur sympatisch. Film Threat schrieb: „You’ll dig every minute of it“. Und damit haben sie sowas von Recht. Dicke Empfehlung auch an alle, die nur etwas Zerstreuung suchen.
Den Film kann man übrigens kostenlos herunterladen, wenn man sich bei Outstage registriert. Informationen dazu findet man aber auf der Homepage des Films.
Dez 21
Ich muss hier noch was nachtragen: Wir waren neulich mal wieder in der Sneak Preview. Beglückt wurden wir mit dem Film „The Holiday“ (deutscher Titel: „Liebe braucht keine Ferien“). Für einen Sneak Film war er wirklich gut.
Die Story ist relativ typisch: Zwei Frauen trennen sich gleichzeitig von ihrem Freund bzw. Mann und wollen danach unbedingt Abstand. Sie lernen sich über einen Chat kennen und tauschen die Häuser für zwei Wochen. Beide verlieben sich direkt wieder in jemand Neues. Neben dieser Hauptstory gibt es noch einige kleine Nebengeschichtchen und ganz lustige Details.
Insgesamt würde ich schon empfehlen sich den mal anzusehen, wenn man auf relativ seichte, amerikanische Romantik-Komödien steht, bei denen man häufig herzhaft lachen kann. 😉
Aug 06
Ja, ich gehe noch regelmäßig jede Woche in die Sneak Preview. Dass hier die letzte Zeit keine Reviews mehr erschienen sind, hängt schlicht und ergreifend mit meiner Faulheit und den eher nicht so erwähnenswerten Filmen zusammen. ;o) Der Vollständigkeit halber sei kurz erwähnt, dass vor zwei Wochen „Born to fight“ und letzte Woche „Volver“ liefen. Beide waren nicht wirklich überzeugend, weswegen ich mir jetzt die Mühe spare da mehr dazu zu schreiben.
Also zurück zum Thema dieses Beitrags: Gestern wurde uns der Film „Just My Luck“ oder auf Deutsch „Zum Glück geküsst“ in der Sneak präsentiert. Anfangs hatten einige Kinobesucher dumme Sprüche gemacht und ich hatte schon befürchtet, dass uns etwas total kitschiges und furchtbares erwartet. Ich wurde jedoch positiv überrascht, denn neben einer Menge witzigen Szenen fand ich auch die Darsteller und die Geschichte ansprechend.
Ashley (gespielt von Lindsay Lohan) ist eine junge Dame, die unverschämt viel Glück hat. Sie wird nie von einem Regenschauer überrascht, kriegt zu jeder Tag- und Nachtzeit ein Taxi und im richtigen Augenblick wird ein Kleid von Sarah Jessica Parker an die falsche Adresse – nämlich ihre – geliefert und rettet ihr somit den Abend. Das krasse Gegenstück zu ihr ist Jake (gespielt von Chris Pine), der das Pech förmlich als Exklusivabbonement hat. Die beiden haben eigentlich nichts mit einander zu tun, treffen sich aber zufällig auf einem Maskenball und als sie sich küssen vertauschen sich Pech und Glück. Fortan ist Ashley auf der Suche nach ihm, um sich ihr Glück zurückzuholen.
Wer mal wieder herzlich lachen will und Lust auf eine zwar recht seichte, aber erfrischend andere Abendunterhaltung hat, sollte sich ruhig mal eine Kinokarte besorgen. ;o)
Jul 05
Natürlich gab es auch diese Woche eine Sneak Preview und natürlich war ich wieder anwesend. Leider war auch diesmal der Film nicht gerade umwerfend. Eigentlich sollten wir „Ultraviolet“ zu sehen kriegen, aber da hatte sich der Filmverleiher quergestellt. Letztendlich wurden wir dann mit „Man muss mich nicht lieben“ abgespeist.
Dabei handelt es sich um eine französische Neuauflage einer zahlreich verfilmten Story: Ein 50-jähriger Gerichtsvollzieher findet Gefallen am Tanzen und lernt dabei eine junge Frau kennen. Das Ganze ist natürlich eine Dreiecks-Beziehung, die nicht lange gut geht. Und am Ende gehts dann doch irgendwie. Mehr fällt mir dazu irgendwie nicht ein.
Der Film hat zwar ganz lustige Elemente teilweise, aber insgesamt ist er einfach nichts wert. Minutenlange Ruhepausen sind mehr als häufig und gehen einem irgendwann gehörig auf den Zeiger. Außerdem ist die Entwicklung der ganzen Sache einfach zu leicht vorhersehbar. Mein Rat: Einfach die Finger von Kinokarten und DVDs lassen, auf denen dieser Titel steht.