FilmeTill HelgeKommentare deaktiviert für Doppelte Action im Kino
Robin Hood
An dieser Stelle möchte ich ganz kurz über zwei Filme schreiben, die ich in den letzten Wochen im Kino gesehen habe: Robin Hood und Prince of Persia. Grundsätzlich haben die beiden mit einander natürlich nichts zu tun, außer dass sie beide einen gewissen Anteil Action haben und den allseits beliebten Kampf von Gut gegen Böse thematisieren. Der Grund warum ich die Filme gleichzeitig erwähnen möchte ist, dass ich sie komplett unterschiedlich wahrgenommen habe.
Bei Robin Hood hatte ich relativ hohe Erwartungen, da ich den Film Gladiator liebe und hier das gleiche Team am Werk war. Letztendlich habe ich den Kinosaal aber recht enttäuscht verlassen, da mich der Film nicht überzeugt hat. Der einzige wirklich bemerkenswerte Teil ist die tolle Stimmung, die den ganzen Film über anhält, was auch den sehr schönen Landschaftsaufnahmen zu verdanken ist. Lobenswert finde ich auch, dass Ridley Scott sich nicht an einer Neuauflage des Klassikers mit Kevin Costner versucht hat, sondern stattdessen eine Vorgeschichte erfunden hat. Diese hat allerdings inhaltlich einige Macken, die ihren Status als Vorgeschichte ins Wanken bringt.
Prince of Persia
Ganz anders war es bei Prince of Persia. Hier bin ich ins Kino gegangen und habe an sich nichts erwartet. Ich ging davon aus, dass es wiedermal ein Film sein würde, bei dem alle guten Szenen schon im Trailer vorweg genommen wurden. Jedoch hat er mich sehr positiv überrascht. Die Story ist nicht besonders innovativ, hat aber ein paar nette Momente. Die Action-Szenen sind sehr schön anzusehen, da hier teilweise Elemente der Trendsportart Parkour eingeflossen sind. Der fantastische Soundtrack von Harry Gregson-Willams verleiht dem ganzen Film eine wunderbare Stimmung. Und nicht zuletzt ist die Hauptdarstellerin (Gemma Arterton) ein ganzes Stück attraktiver als Cate Blanchett in Robin Hood.
Ich habe beim Vergleich der beiden Filme selten meine Meinung reflektiert gesehen, was meine Beobachtung bestätigt, dass es einen großen Einfluss hat, mit welcher Einstellung man sich in einen Film setzt.
Fazit: Wer nichts erwartet, kann nur positiv überrascht werden.
FilmeTill HelgeKommentare deaktiviert für Sneak Preview: Streetdance 3D
StreetDance 3D
Als Anfang der Woche das Programm unseres lokalen Kinos in meine Inbox flatterte, habe ich nicht schlecht gestaunt. Da stand doch am Samstag Abend allen Ernstes: Sneak Preview 3D. Das war wirklich eine Überraschung. Es hatte allerdings auch den kleinen Nachteil, das wir uns ziemlich gut vorstellen konnten, was laufen wird. Und so war es dann auch. In einem ungewöhnlich unterbesetzten Kinosaal (normalerweise bis zum Rand gefüllt, heute nur mit ca. 40 Leuten) präsentierte man uns Streetdance 3D.
Der Film liegt weitestgehend auf einer Linie mit ähnlichen Produktionen wie bspw. Save the Last Dance oder Honey. Eine junge Streetdance Truppe arbeitet auf einen wichtigen Wettbewerb hin. Auf halbem Weg springt Jay, der sie bisher angeführt hat, ab und lässt seine Freunde und vor allem seine Freundin Carly im Stich. Sie muss nun die Leitung übenehmen, womit sie zunächst völlig überfordert ist und ihre Truppe ihren Übungsraum kostet. Durch einen Zufall trifft sie auf eine Ballett-Lehrerin, die ihr letztendlich anbietet ein Tanzstudio als Übungsraum zu benutzen. Allerdings nur, wenn sie die Ballett-Klasse einbindet und ihnen Streetdance beibringt.
So treffen also zwei völlig unterschiedliche Welten auf einander, die sich im Laufe des Films immer mehr vermischen. Kommt einem bekannt vor, denn wirklich neu ist diese Story nicht. Sehr typisch für dieses Genre. Spielt aber auch keine Rolle, da sie eine hervorragende Basis bildet, um eine seichte Liebesgeschichte und eine überwältigende Menge sensationeller Tanzeinlagen zu einem guten Film zusammenzuschnüren.
Mir ist am Ende besonders positiv aufgefallen, dass mir keine Minute langweilig war, was sonst in Filmen meist mindestens in einer Szene vorkommt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei zweifellos die 3D-Technik, die hier für eine besondere Nähe während der Tanzeinlagen sorgt. Auch Nichola Burley in der Hauptrolle ist definitiv etwas fürs Auge.
Ich bin positiv überrascht von Streetdance 3D und möchte an dieser Stelle mal wieder eine Empfehlung aussprechen: Es lohnt sich für diesen Film ins Kino zu gehen, wenn man sich ein wenig für Tanzen begeistern kann und bereit ist sich auf das Genre „Dance Movie“ einzulassen.
LiteraturTill HelgeKommentare deaktiviert für Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken
Letzte Woche wurde mir das Buch „Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling empfohlen. Ein witziger Zufall wollte es dann, dass ich das Buch ein paar Tage später geschenkt bekam. Wenn man aus zwei Richtungen dazu angehalten wird etwas zu lesen, tut man das natürlich auch. Und genau das ist jetzt geschehen.
In „Die Känguru-Chroniken“ schreibt der zweimalige deutsche Poetry-Slam-Meister über seine Erfahrungen mit einem Känguru als Mitbewohner. Er selber stellt sich als der Kleinkünstler da, der er ist. („Kleinkünstler“ ist dabei definitiv nicht das Wort seiner Wahl.) Das Känguru ist bekennender Kommunist und steht einer ganzen Reihe von Dingen sehr kritisch gegenüber.
Kling schreibt in einem sehr lockeren und teilweise frechen Stil kurze Episoden über seine Erlebnisse mit dem Känguru. Die Themengebiete reichen von der Kritik am Kapitalismus, über Bud Spencer und Terence Hill Filme bis hin zu Beobachtungen während einer Nazi-Demo. Das Spektrum ist breit gefächert und daher kommt nie Langeweile auf. Genauso abwechslungsreich wie die Themen sind die Späße, die Kling mit dem Leser treibt, indem er bspw. plötzlich die Erzählperspektive wechselt, während er mit seinem „Mitbewohner“ über genau das redet.
Wer auf eine gesunde Mischung aus bösem Kabarett und unterhaltsamer Blödelei steht, ist mit diesem Buch auf alle Fälle gut bedient. In diesem Sinne vielen Dank an Katharina für die Empfehlung, sowie an Dodo und seine WG für das sehr cool gewählte Geschenk. 🙂
Ich bin ja normalerweise nicht so der Typ für „politische“ Blog-Einträge, aber der muss jetzt einfach sein:
Auf dem Blog des Liberalen Instituts findet sich ein Kommentar von Klaus-Dieter Humpich zu einer Studie, die ein rennomiertes Beratungs-Unternehmen veröffentlicht hat. Ich kann wirklich nur empfehlen sich mal die Zeit zu nehmen das zu lesen. Die Studie selber hat natürlich fast 150 Seiten, so dass man sich damit nicht mal nebenbei befassen kann. Der Kommentar macht aber so unruhig, dass man es eigentlich lieber doch tun will, nur damit man irgendwas findet, dass den Inhalt des Kommentars widerlegt. Man möchte es nämlich wirklich nicht glauben…
Mit einem ziemlich zynischen Grinsen hat man uns im Kino heute den Film „I Love You Phillip Morris“ aufgetischt. Er erzählt die Geschichte von Steven Jay Russell (gespielt von Jim Carrey), welche auf einer wahren Begebenheit beruht.
Russel ist ein Befreiungskünstler, der Ende des letzten Jahrhunderts in den USA für Aufsehen gesorgt hat. Angefangen mit vergleichsweise harmlosen Lügen, um an Jobs zu kommen, steckte er seine Ziele bald höher und wurde schließlich des Versicherungsbetrugs überführt. Aus seiner Haft konnte er sich eigenständig befreien und setzte seine Betrugsserie fort. Dies gelang ihm mehrfach, bis man ihn letztendlich 1998 festnehmen konnte. Er sitzt bis heute in einem Gefängnis in den USA seine mehrfache lebenslange Haftstrafe unter verschärften Bedingungen ab.
Russel ist homosexuell und lernt in einem seiner früheren Gefängnisaufenthalte Phillip Morris (gespielt von Ewan McGregor) kennen und die beiden werden ein Paar.
Es ist unheimlich schwer diesen Film einzuschätzen. Man weiß eigentlich nicht so genau, wie ernst man ihn nehmen soll. Er ist gespickt mit witzigen und lächerlichen Szenen, die sich aber mit sehr langgezogenen, teilweise übertrieben dramatischen Episoden abwechseln. Im Zentrum steht die Liebe zwischen den beiden Hauptdarstellern, die aber teilweise auch zynisch dargestellt wird.
Leider macht weder die Grundlage einer wahren Begebenheit, noch die recht gute schauspielerische Leistung von Carrey und McGregor aus diesem Streifen einen wirklich guten Film. Guten Gewissens kann ich hier keine Empfehlung aussprechen.
Nach langer Pause fand gestern endlich mal wieder eine Sneak Preview statt. Überrascht wurden wir mit dem Erotik-Thriller „Chloe„. Es handelt sich hierbei um ein Remake des französischen Films „Nathalie…“ von 2003.
Eine Ärztin (gespielt von Julianne Moore) glaubt ihren Mann (gespielt von Liam Neeson) beim Fremdgehen erwischt zu haben. Als sie zufällig Chloe (gespielt von Amanda Seyfried) über den Weg läuft, entscheidet sie sich spontan zu einer verrückten Aktion: Sie heuert Chloe an ihren Mann zu verführen, weil sie seine Reaktion darauf wissen will. Dies läuft aber sehr bald aus dem Ruder und nimmt eine ganz andere Form an, als sie es sich vorgestellt hatte.
Da ich den Original-Film nicht kenne, lasse ich den Vergleich zu diesem Remake einfach weg. Die Geschehnisse zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen sind sehr gut dargestellt. Liam Neeson wirkt in seiner Nebenrolle dagegen eher etwas farblos. Die Story an sich ist durchaus spannend und diese Spannung baut der Film auch kontinuierlich auf. Alles in allem ist es aber nicht wirklich genug für einen Thriller. Aber für ein gutes Drama über Eifersucht, Leidenschaft und Verführung hat es gereicht.
Zusammenfassend möchte ich behaupten, dass „Chloe“ einen ausreichenden Unterhaltungswert hat und damit zu den besseren Filmen gehört, die in der Sneak Preview liefen. Wegen diesem Film extra ins Kino zu gehen, finde ich ehrlich gesagt aber übertrieben. Das ist eher etwas für einen gemütlichen Abend daheim.
MusikTill HelgeKommentare deaktiviert für Musiktipp: Ewan Dobson
Ich bin schon seit längerer Zeit ein großer Fan der Candyrat Records. Dabei handelt es sich um ein kleines unabhängiges Musik-Label, das vorrangig Solo-Künstler produziert. Vor allem der Anteil herausragender Solo-Gitarristen ist beeindruckend.
Meine neuste Entdeckung in dieser Hinsicht ist Ewan Dobson. Hier ein kleines Appetithäppchen:
Und ja…das Video ist ziemlich abgedreht. Aber man muss Musik ja auch nicht immer sehen, was? 😉
FilmeTill HelgeKommentare deaktiviert für Sneak Preview: An Education
An Education
Jenny ist die Tochter eines konservativen und sehr erfolgsorientierten Vaters, der sie in jeder Hinsicht dazu anhält die Voraussetzungen für ein Oxford-Studium zu erreichen. Sie ist ein großer Fan französischer Filme, Literatur, der Sprache und der Musik, wofür ihr Vater jedoch keinen Sinn hat.
Auf dem Heimweg von der Schule trifft Jenny auf David, der ihr anbietet sie heim zu fahren. Doch damit ist es nicht geschehen. David lebt in einer Welt fern vom aus Jennys Sicht verbohrten und langweiligen England der 1960er Jahre. Er besucht klassische Konzerte, Kunstauktionen und isst in vornehmen Restaurants. Sie ist von diesem ausschweifenden Lebensstandard angetan und David umgarnt ihre Eltern so meisterhaft, dass alle Einwände dahinschmelzen.
Mir hat „An Education“ durchaus gefallen. Carey Mulligan spielt Jenny sehr überzeugend und charmant. Peter Sarsgaard füllt die Rolle des glamourösen Charmeurs wunderbar aus. Die Stimmungen, insbesondere der Unterschied zwischen dem biederen England und der bunten Welt des Lebemanns David, kommt sehr gut rüber.
Der Film ist bestimmt keine cineastische Meisterleistung, aber schön anzusehen. Die falsche Entscheidung für einen gemütlichen Abend ist er garantiert nicht.
FilmeTill HelgeKommentare deaktiviert für Sneak Preview: Gegen jeden Zweifel
Gegen jeden Zweifel
Diese Woche war für die Sneak Preview eigentlich eine Komödie angesagt, aber scheinbar hat das nicht ganz geklappt. Stattdessen bekamen wir den Thriller „Gegen jeden Zweifel“ zu sehen. Dabei handelt es sich um die Neuauflage eines Films von 1956.
Die Story ist die große Stärke dieses Films. Ein junger Journalist (gespielt von Jesse Metcalfe), dessen Karriere sich gerade positiv entwickelt, wird Opfer der finanziellen Schwierigkeiten seines Senders und soll fortan auf investigativen Journalismus verzichten. Doch er ist einer großen Sache auf der Spur, die ihn nicht los lässt.
Er überredet seinen Freund ihm bei einer verrückten Aktion zu unterstützen, die die Machenschaften des Staatsanwalts (gespielt von Michael Douglas) aufdecken soll. Sein Plan geht jedoch nicht so auf, wie er es sich gedacht hatte und plötzlich steht die Welt für ihn Kopf. Nun kommt alles auf seine Freundin (gespielt von Amber Tamblyn) an, die die Ermittlungen weiterführen muss.
Die klare Schwäche dieses Films ist die Umsetzung. Während er in der ersten Hälfte weitestgehend den Charme eines guten Thrillers hat, lässt dies gegen Ende leider stark nach und einige Szenen wirken sogar richtig trashig.
Eine Empfehlung kann ich nicht wirklich aussprechen, aber um diesen Eintrag positiv zu beenden: Wir mussten schon schlimmereFilme in der Sneak Preview erleiden. 😉
Auch der Spiegel lässt an diesem Film kaum ein gutes Haar. Allerdings schießen sie vorrangig auf die Schauspieler, die ich persönlich zwar nicht berauschend, aber lange nicht so schlecht fand, wie sie dort dargestellt werden.
LiteraturTill HelgeKommentare deaktiviert für Brent Weeks: Nightangel Trilogy
Auf einem Streifzug durch die Weiten der Fantasy-Literatur bin ich über die „Nightangel Trilogy“ von Brent Weeks gestolpert. In den vergangenen Wochen habe ich die drei Bücher verschlungen und muss wieder einmal sagen: Mein Instinkt war gut. 🙂
Brent Weeks beschreibt die Geschichte eines jungen Straßenräubers, der in der Hauptstadt von Cenaria lebt. Sein Alltag dreht sich um das Beschaffen der Mitgliedgebühr seiner Diebesgilde, ohne die er weniger als nichts wäre, die ihm aber an sich auch nur Ärger macht. Täglich kämpft Azoth um das Überleben und versucht dabei noch seinen beiden besten Freunde Jarl und Doll Girl zu helfen, wo er nur kann.
Die Situation ändert sich drastisch, als der tyrannische Chef der Gilde in Azoth einen Aufständischen zu erkennen glaubt und ihn dafür bestraft. Dieses einschneidende Erlebnis bestärkt Azoth in seinem Wunsch diesem Elend zu entkommen und jemand zu werden. Der „Wetboy“ Durzo Blint — ein Auftragsmörder der Spitzenklasse — glaubt Azoths Wunsch sein Lehrling zu werden durch das Stellen einer scheinbar unmöglichen Aufgabe im Keim erstickt zu haben. Doch er hat nicht mit dessen Entschlossenheit und Verzweiflung gerechnet, die ihm dem Sprung über seinen Schatten ermöglicht.
Und so beginnt die erstaunliche Wandlung Azoths, die sich durch alle drei Bücher („The Way of Shadows„, „Shadow’s Edge“ und „Beyond the Shadows„) zieht. Brent Weeks zeichnet wunderbare Charaktere von beeindruckender Vielfalt, webt Netze voller politischer Intrigen und schafft eine spannende Welt voller einzelner Geschichten, die irgendwie alle zusammenhängen.
Mir hat die Trilogie eine Menge Spaß bereitet und daher auch dieses Mal wieder eine ganz klare Leseempfehlung!