Gestern lief in der Sneak „London Nights“ (Originaltitel sinniger Weise: „Unmade Beds„). Über den Film will ich einfach nichts schreiben. Ich zitiere da einfach mal sinngemäß, was ich im Internet dazu gelesen habe: Ein langweiliger Film über langweilige Leute, ihr langweiliges Leben und ihre langweiligen Probleme. Stattdessen schreibe ich jetzt lieber über den Film, der letzte Woche lief, da ich dem bisher keinen Eintrag gegönnt habe:
Es lief die schwedische Komödie „Allt flyter“ alias „Männer im Wasser„. Darin geht es um Frederik (gespielt von Jonas Inde), der zu Beginn des Films mit Lichtgeschwindigkeit in seine midlife crisis rast. Seine Tochter lebt bei ihrer Mutter, die sich von ihm getrennt hat. Er selber hat seinen Job als Journalist hingeschmissen, weil er sich zu sehr eingeengt gefühlt hat. Die einzige Freude, die ihm bleibt, ist der Hockey-Club, mit dem er vor ewigen Zeiten auch schon einmal einen Turniererfolg feiern konnte. Inzwischen ist der Glanz aber verblasst und die Sportfreunde haben sogar Probleme in ihrer angestammten Halle zu trainieren, weil sie durch die Vorrang-Regelung für Kinder und Behinderte übertrumpft werden.
Frederiks Tochter ist Synchronschwimmerin. Er nimmt das nicht so richtig Ernst, da er es nicht für einen Sport hält. Deswegen hat er sich auch nie einen Wettkampf angeschaut und greift mit seinen Äußerungen desöfteren böse daneben. Eines Abends steht der Junggesellenabschied eines seiner Kumpels an und er beschließt spontan alle seine Jungs in Badeanzüge zu stecken und im Synchronschwimmen-Stil Blödsinn zu treiben. Das dabei entstandene Video sorgt auf der Hochzeitsfeier für viel gute Laune.
Und dann passiert etwas unvorhergesehenes und aus dem Geblödel wird plötzlich etwas handfestes. Über Umwege erfährt Frederik, dass Synchronschwimmen ursprünglich ein Männersport war und zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Weltmeisterschaft stattfindet. Das packt seinen Ehrgeiz und der Film kommt so richtig in Fahrt. Außerdem hat er dadurch plötzlich ein gemeinsames Interesse mit seiner Tochter, so dass sie sich zum ersten Mal verstehen lernen.
Alles in Allem war ich positiv überrascht. Der Film ist durchweg unterhaltsam und kurzweilig. Die Beziehung zwischen Frederik und seiner Tochter, gepaart mit seiner midlife crisis, den sozialen Spannungen zwischen den Jungs der Hockey-Mannschaft und natürlich unzählige Vorurteile über Synchronschwimmen bilden einen sehr interessanten Cocktail.
Fazit: Durchaus sehenswert.
Links: IMDb, Trailer (deutsch)